Katze

Häufige Fragen an den Augentierarzt

Schmerzhaftigkeit am Auge äußert sich bei Tieren am häufigsten durch Zukneifen des entsprechenden Auges. Dieses Symptom tritt aber nicht in jedem Fall auf.
Manche Tiere reiben vermehrt am betroffenen Auge, verdrehen das Auge oder ziehen das dritte Augenlid zum Schutz davor. Andere wiederum zeigen vermehrten Tränenfluss oder lediglich eine Rötung des Auges.
Schmerzempfinden hängt zum einen von der Art des Schmerzes ab und zum anderen vom Individuum.
Bei Katzen kann sogar vermehrter Rückzug oder vermehrtes Schlafen eine typische Schmerzäußerung sein.
Viele blinde Tiere kommen mit ihrer Blindheit erstaunlich gut zurecht. Sie setzen zur Kompensierung vermehrt ihren Geruchsinn, ihren Tastsinn und ihr Hörvermögen ein. Sollte es sich abzeichnen, dass Ihr Tier in Zukunft blind werden wird, stellen Sie ihre Kommunikation und Erziehung von Zeichensprache auf akustische Signale um. Gibt es ein Partnertier, können Sie diesem beispielsweise auch eine kleine Glocke umbinden. Dies hilft der Orientierung.
Warnen Sie Ihr Tier akustisch vor, falls eine Stufe oder ein Hindernis kommt. Es wird lernen, sich auf Ihre Warnzeichen zu konzentrieren. Gehen Sie gewohnte Wege und stellen Sie in der Wohnung nichts um. Lassen Sie die Türen in der Wohnung offen und schützen Sie den Treppenabgang oder ähnliche Gefahrenquellen beispielsweise durch ein Gitter. Hat das Tier noch Restsehvermögen hilft es oft auch, wenn Sie Licht in der Wohnung brennen lassen.

Prinzipiell gibt es diese Hilfsmittel auch speziell für Hunde, Katzen und auch Pferde, jedoch nicht mit der Zielsetzung einer Sehschärfenkorrektur. Manchmal werden sie als ein modisches Accessoire gesehen. Sie übernehmen jedoch tiermedizinisch sinnvolle Aufgaben wie den Schutz der Hornhaut vor UV-Strahlung. Dies ist notwendig bei Erkrankungen, die mit einer Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlen einhergehen, wie die so genannte Schäferhund-Keratitis.

Insbesondere Kontaktlinsen können bei Verletzungen der Hornhaut eingesetzt werden, um diese in der Heilungsphase vor störenden Einflüssen zu schützen und so die Heilung zu unterstützen. Bei Tieren müssen Kontaktlinsen nicht täglich gewechselt und gereinigt werden, sondern können, dem indizierenden Krankheitsbild entsprechend, über einen längeren Zeitraum belassen werden. Müssen sie länger als vier Wochen verbleiben, so raten wir zu einer professionellen Reinigung der Linsen. Dies wird in unserer Praxis durchgeführt.

Brillen werden von den Hunden nicht immer sofort toleriert, daher sollten die Besitzer mit dem Hund das Tragen der Brille trainieren und ihn schrittweise daran gewöhnen.
Kontaktlinsen werden anhand der Augengröße des Hundes in der Praxis angepasst, am wachen Tier eingesetzt. Meistens werden sie sehr gut vertragen, so dass kein vorheriges Training notwendig ist.

Ob eine Brille oder Kontaktlinsen angeraten wird, ist vom aktuellen Krankheitsbild und/oder weiteren Augenerkrankungen abhängig. Zum Beispiel sollte bei einer massiv gestörten Tränenproduktion, d.h. einem trockenen Auge, auf Kontaktlinsen eher verzichtet werden. Wir werden Sie hierzu gerne individuell zu den besten Optionen für Ihr Tier beraten.

Jeder wird schon einmal am Abend ein Foto mit Blitzlicht gemacht haben - mit dem Ergebnis von roten Reflexen in den Pupillen der fotografierten Personen. Dieser Reflex ist der sogenannte Fundusreflex. Er stellt das Licht dar, das vom Augenhintergrund (Fundus) reflektiert wird.
Weil bei Europäern in der Regel der Augenhintergrund nicht pigmentiert ist und die Blutgefäße der Aderhaut durchscheinen, sieht dieser Reflex rot aus.

Die Ursache der leuchtenden Katzenaugen ist prinzipiell die gleiche – mit dem Unterschied, daß die Katze im Augenhintergrund eine Art Spiegel hat. Diesen Spiegel nennt man Tapetum lucidum.
Das Tapetum hat die Funktion eines Restlichtverstärkers, da es hinter der Netzhaut liegt. Das bedeutet, der eingefallene Lichtstrahl geht durch die transparente Netzhaut hindurch, fällt auf das Tapetum, wird reflektiert und kann so zum zweiten Mal in der Netzhaut genutzt werden. Die Farbe des Fundusreflexes ist von der Farbe des Tapetums abhängig.
In den meisten Fällen ist das Tapetum bei der Katze brilliant gelbgrünlich.

Die Annahme, dass der Hund ein Nasentier ist und das Sehvermögen nicht braucht, ist leicht zu widerlegen. Der Hund ist von seinem Ursprung her wie seine Vorfahren ein Jäger. Über die Wichtigkeit des Sehvermögens bei einem Wolf wird kaum jemand diskutieren, obwohl der Wolf natürlich auch über einen außerordentlich guten Geruchssinn verfügt.
Durch die Domestikation des Hundes ist das Sehvermögen nicht mehr überlebenswichtig. Es ist aber wichtig für ein gut funktionierendes Sozialverhalten des Hundes und für die diversen Nutzungsarten von Hunden wie z.B. Jagdhund, Hütehund, Schutzhund aber auch für den Freizeithund.

Blinde Hunde, insbesondere plötzlich erblindete, sind häufig ängstlich, wesensverändert, bewegen sich unsicher und zeigen damit den Verlust des Sehvermögens. Trotzdessen kann der Mensch auch einem blinden Hund die Bedingungen für ein lebenswertes Leben schaffen.

Das Bauprinzip des Auges ist mit dem eines Fotoapparats vergleichbar. Das Auge ist wie ein Fotoapparat aus den drei Komponenten Gehäuse, Optik und Bildebene zusammengesetzt.
Die wichtigste Struktur im Fotoapparat und im Auge ist die lichtempfindliche Bildebene (Film bzw. Netzhaut). Dort werden die eindringenden Lichtstrahlen umgewandelt in das Bild auf dem Film des Fotoapparates und analog in elektrische Signale in der Netzhaut des Auges, die das Gehirn zu einem Bild verarbeitet.
Das Gehäuse und die Optik sind dafür da, dass die Lichtstrahlen oder die Bildinformationen optimal auf der Bildebene abgebildet werden. Die Optik des Auges kann man mit der Funktion eines Zoomobjektivs an einer Kamera vergleichen.

Die Umwandlung der Lichtstrahlen in die elektrischen Impulse ist ein sehr komplizierter Prozeß und Voraussetzung für das Sehen. Der eigentliche Sehprozeß (d.h. das Bewußtwerden des Bildes) findet letztendlich durch die Informationsverarbeitung im Gehirn statt.

Bei vielen Augenoperationen ist es unvermeidlich, dass das betroffene Tier nach der Operation über einen längeren Zeitraum (meist ca. 2 Wochen) einen Halskragen tragen muss. Die Gründe dafür liegen zum einem in den Schmerzen bzw. Missempfindungen, die durch die Operationswunde entstehen. Trotz der Gabe von Schmerzmitteln hat das Tier das Empfinden einer Beeinträchtigung und könnte versuchen, am Auge zu reiben. Dazu kommt die hohe Empfindlichkeit des verwendeten Nahtmaterials, das zum Teil dünner ist als ein menschliches Haar. Selbst geringfügige Manipulationen des Tieres am operierten Auge könnten zu Infektionen oder zum Lösen des Nahtmaterials führen (!)

Der Halskragen wird mit Hilfe einer elastischen Binde am Hals des Tieres befestigt und wird nach einer kurzen Eingewöhnungszeit von den meisten Tieren sehr gut toleriert. Ein guter Sitz des Kragens ist gewährleistet, wenn man am Hals einen Finger zwischen die elastische Binde und das Fell des Tieres führen kann und wenn das Tier nicht in der Lage ist, sich den Kragen selbstständig über den Kopf zu ziehen.
Wegen des erhöhten Verletzungsrisikos durch den Halskragen an Bäumen oder an Sträuchern, ist es besser, wenn sich Hunde während dieser Zeit außerhalb des Hauses nicht ohne Leine bewegen. Katzen sollten möglichst so lange im Haus behalten werden.